Vergessene Krisen #InDenFokus!
Rekordspenden für die Betroffenen der Überschwemmung im Ahrtal, eine Welle der Solidarität für Geflüchtete aus der Ukraine, rasche Mobilisierung von Hilfsgütern für die Überlebenden der Erdbeben in Afghanistan – das nur einige Beispiele von Krisen, bei denen die Hilfsbereitschaft aus Politik und Bevölkerung überwältigend war oder ist. Gleichzeitig haben Hilfsorganisationen wie wir chronisch Probleme, ihre Programme in anderen dramatischen Krisenregionen, wie dem Jemen, Südsudan oder Haiti zu finanzieren. Wie kommt es, dass die Not in einigen Regionen dieser Welt mehr Empathie hervorruft, als in anderen?
Einer der Gründe dafür ist, dass bestimmte Krisen kaum in den Nachrichten auftauchen – und wo keine Berichterstattung, da keine Solidarität. 733 Millionen Menschen leiden aktuell Hunger – nur ein Bruchteil von ihnen erhält überlebenswichtige humanitäre Unterstützung. Doch haben nicht alle Menschen ein Leben in Würde verdient? Ist es nicht das erklärte Ziel der Weltgemeinschaft, allen Menschen den Zugang zu Recht, Nahrung und Wasser zu sichern? Gemeinsam mit 31 anderen Hilfsorganisationen wollen wir weltweite „Vergesse Krisen“ in den Fokus rücken und für die Menschen laut werden, die allzu oft in der medialen Stille verschwinden!
Alle Beiträge zu dem Thema auf Social Media findest du unter dem Hashtag #InDenFokus. Mach mit, schau zusammen mit uns hin und rücke Vergessene Krisen #InDenFokus!
Fotoausstellung „Unaufhaltsame Überschwemmungen – dem Klimawandel begegnen“
Seit 2020 leiden vor allem die Menschen im Norden des Südsudans unter den Folgen einer Jahrhundertüberschwemmung. Der Fotograf Peter Caton hat über drei Jahre hinweg immer wieder die besonders betroffenen Orte Old Fangak und Paguir besucht und den Alltag und den Überlebenswillen der Bewohner*innen für Aktion gegen den Hunger dokumentiert. Zerstörte Ernten, überflutete Dörfer, abgeschnittene Versorgungswege – die Fotos zeigen, welche massiven Folgen die Klimakrise dort schon heute hat – aber auch Lösungsansätze und Hoffnung.
Die Ausstellung kann vom 13. bis 21. Oktober im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Stresemannstraße 90 in Berlin besucht werden.
Öffnungszeiten: Di–So 10–19 Uhr
Die Fotoausstellung findet im Rahmen des Human Rights Film Festival Berlin 2023 und der Bündniskampagne „Vergessene Krisen“ statt.
So helfen wir in vergessenen Krisen weltweit
Südsudan
Sorghum ist ein wichtiges Hauptlebensmittel im Südsudan, fast bei jeder Mahlzeit landet die Hirseart auf dem Teller. Die Überschwemmungen im Jahr 2020 haben vor allem im Norden die Felder geflutet und das Wasser will seit Jahren nicht abfließen und macht den Anbau des Getreides unmöglich. Gemeinsam mit Aktion gegen den Hunger hat eine Gemeinde in Paguir jetzt aus der Not eine Tugend gemacht – und nutzt die nassen Felder für den Anbau von Reis. Ein völlig neues Nahrungsmittel mit ungeahntem Potenzial.
Bangladesch
Bangladesch gehört zu den Ländern, die bereits heute heftig von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Wirbelstürme, Überschwemmungen und Hitzewellen erschweren es den Menschen, sich zuverlässig zu versorgen und ein Einkommen zu generieren. Aktion gegen den Hunger hilft Familien wie der von Shilpi, sich den extremen Bedingungen anzupassen.
Libanon
Nach drei Jahrzehnten ohne die Krankheit breitet sich aktuell die Cholera im Libanon besorgniserregend aus. Besonders betroffen sind Siedlungen an der syrischen Grenze, die häufig über keinerlei Sanitärinfrastruktur verfügen. Aktion gegen den Hunger versorgt Erkrankte und arbeitet vielfältig gegen die Ausbreitung der Erkrankung, die besonders für Kinder gefährlich werden kann.