Erdbeben in Afghanistan:
Aktion gegen den Hunger entsendet Notfallteam
Ein verheerendes Erdbeben der Stärke 5,9 hat gestern die Zentralregion Afghanistans erschüttert und über 1.000 Todesopfer gefordert. Zahlreiche Häuser und Straßen wurden zerstört. Die humanitäre Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger entsendet umgehend ein Nothilfeteam in die betroffenen Provinzen Paktika und Khost.
Afghanistan: Erdbeben trifft Land in prekärer humanitärer Lage
„Die Zahl der Toten und Verletzten wird voraussichtlich noch steigen, da die Such- und Rettungsmaßnahmen noch andauern“, so Samy Guessabi, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in Afghanistan. Das schwere Erdbeben trifft das Land in einer bereits prekären humanitären Lage: Im ganzen Land sind mehr als 24 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Es herrscht großes Chaos im Katastrophengebiet, einige Orte sind immer noch nicht zugänglich und das Gesundheitssystem ist schlecht ausgestattet. Die Zerstörung ist gewaltig, viele Straßen sind nicht passierbar, Häuser, meist aus Lehm gebaut und nicht erdbebensicher, sind eingestürzt. Der Distrikt Giyan in der Provinz Paktika ist Berichten zufolge am stärksten betroffen, bis zu 70 Prozent des Wohnungsbestands soll zerstört worden sein.
Notfallteam sondiert Lage
„Afghanistan verfügt nicht über eine ausreichende Infrastruktur, um ein solches Erdbeben zu bewältigen. Deshalb haben wir beschlossen, rasch ein Nothilfeteam zu entsenden, um gemeinsam mit anderen humanitären Akteuren in den am stärksten betroffenen Gebieten wie Barmal, Ziruk, Nika und Giyan in der Provinz Paktika und dem Bezirk Spera in der Provinz Khost die Lage zu sondieren“, erklärt Samy Guessabi.
Bisher war Aktion gegen den Hunger nicht in den betroffenen Gebieten tätig. Das Notfallteam plant, in den nächsten Tagen mindestens 2.000 Menschen mit Bargeldhilfen zu unterstützen. Vor Ort werden die Kolleginnen und Kollegen die Lage im Blick behalten und aufbauend darauf weitere Hilfsmaßnahmen planen.
Aktion gegen den Hunger startete bereits 1979 mit Projekten in Afghanistan und ist seit der Neueröffnung des Büros im Jahr 1995 im Land tätig, um die Lebensgrundlagen für die besonders gefährdeten Menschen zu verbessern. Unsere Teams leisten Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherheit, Wasser und Hygiene und Abwasserentsorgung in den Provinzen Kabul, Daykundi, Helmand, Ghor und Badakhshan.
Hinweis an die Redaktionen: Unser Landesdirektor Samy Guessabi steht für Interviews (Englisch und Französisch) zur Verfügung.