Situation nach Erdbeben in Haiti

Erdbeben in Haiti:
Aktion gegen den Hunger startet Nothilfeeinsatz

Ein Erdbeben der Stärke 7,2 hat am 14. August 2021 den Süden Haitis erschüttert. Mehr als 2.000 Menschen verloren ihr Leben, unzählige weitere wurden verletzt. Tropensturm „Grace“ verschlimmert die Lage. 1,2 Millionen Menschen sind betroffen, davon 540.000 Kinder. Aktion gegen den Hunger startet Nothilfeeinsätze in den am stärksten betroffenen Regionen.

„Tausende von Häusern und Gebäuden, darunter medizinische Einrichtungen, Kirchen und Schulen, wurden zerstört. Während wir den Verlust unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger betrauern, drohen uns nun Überschwemmungen und Erdrutsche infolge des Tropensturms Grace“, berichtet Roseval Supreme, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in Haiti über die Situation vor Ort. Aktion den Hunger ist seit 1985 in Haiti tätig und gehörte zu den ersten Organisationen, die nach dem verheerenden Erdbeben 2010 mit 300.000 Toten vor Ort aktiv waren.

Nothilfeeinsatz: Vorbeugung von Krankheiten und Mangelernährung

In Abstimmung mit lokalen Behörden und Partnern ist Aktion gegen den Hunger derzeit in den drei am stärksten vom Erdbeben betroffenen Regionen Grande-Anse, Nippes und Sud vor Ort, um die Bedarfe zu ermitteln und mit Hilfsmaßnahmen zu reagieren. „In der ersten Zeit wird sich unsere Nothilfe vorrangig auf die Verbesserung des Zugangs zu sauberem Wasser und sicheren sanitären Einrichtungen konzentrieren, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern“, so Supreme. „Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verteilung von lebensrettenden Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und anderen Hilfsgütern.“ Wegen der traumatischen Belastung für die Menschen, die bereits 2010 nach dem Beben ihre Existenz neu aufbauen mussten, stellt Aktion gegen den Hunger Betroffenen und Mitarbeitenden psychologische Unterstützung an die Seite.

Hilferuf an internationale Gemeinschaft

Politisches Chaos, Armut und Klimakrise bedrohen die ohnehin instabile Lage des Karibikstaats. Roseval Supreme ist, wie die meisten Mitarbeitenden von Aktion gegen den Hunger in Haiti, selbst gebürtiger Haitianer. Er richtet einen eindringlichen Appell an die internationale Gemeinschaft:

„Wir werden von einer Krise nach der anderen heimgesucht. Ich befürchte, dass wir an unserer Belastbarkeitsgrenze angekommen sind. Wir stehen vor enormen Herausforderungen. Vier Millionen Menschen im Land haben mit zunehmendem Hunger zu kämpfen. Die Ursachen sind eine anhaltende Dürre, eine hohe Arbeitslosigkeit, Inflation und politische Unruhen. Hinzu kommen die direkten und indirekten Auswirkungen von COVID-19 – und nun das Erdbeben. Die Welt darf Haiti nicht den Rücken kehren. Mehr denn je benötigen wir Partnerschaft und Unterstützung!”

14. SEPTEMBER 2021
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