Aktion gegen den Hunger ruft die internationale Gemeinschaft auf, den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah zu sichern, um den Zugang zu Grundbedürfnissen und den Erfolg der Wiederaufbaumaßnahmen zu gewährleisten. Denn die Lage bleibt fragil: Während die Menschen versuchen, in ihre Häuser zurückzukehren, machen schwere Schäden und die fehlende Wasser-, Sanitär- und Stromversorgung das Leben schwer erträglich und erhöhen das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten erheblich.
„Der Winter hat begonnen, und die Unterkünfte sind nicht für derart niedrige Temperaturen geeignet. Aktion gegen den Hunger leistet mit Lebensmitteln, Wasser, Unterkünften, Decken, Matratzen, Heizungen und Hilfsmitteln Soforthilfe für Familien in Notunterkünften und für Rückkehrer”, erklärt Suzanne Takkenberg, Landesdirektorin von Aktion gegen den Hunger im Libanon.
Die Ernährungsunsicherheit verschärft sich, da die Lebensmittelpreise steigen und viele Menschen ihre Lebensgrundlage verloren haben. Sie können sich keine Grundnahrungsmittel mehr leisten.
„Es ist besonders wichtig, schwangere Frauen und Betreuer von Kleinkindern zu unterstützen, um das Risiko von Nährstoffmängeln zu mindern und Wachstums- oder Entwicklungsverzögerungen in dieser wichtigen Wachstumsphase zu verhindern. Wir stellen nicht nur Lebensmittel bereit und richten Gemeinschaftsküchen in Notunterkünften ein, sondern untersuchen auch Fälle von Mangelernährung und stellen Müttern und Kindern Zusatznahrung zur Verfügung“, erläutert Suzanne Takkenberg.
Erschwerter Zugang zu humanitärer Hilfe
Verstöße gegen den Waffenstillstand behindern die Hilfe für betroffene Gemeinschaften. Trotz des Waffenstillstands bleibt der Zugang für humanitäre Hilfe in der Grenzregion schwierig. Es ist zu befürchten, dass sich der Zugang zu den Bedürftigsten weiter verzögert, wenn die Bedingungen nicht eingehalten werden. Einschränkungen wie beispielsweise Ausgangssperren im südlichen Libanon sowie die Gefahr durch Blindgänger und Landminen erschweren den Zugang für humanitäre Hilfe und die Möglichkeit, den betroffenen Bevölkerungsgruppen rechtzeitig Hilfe zu leisten.
Im Rahmen der Hilfsmaßnahmen untersucht Aktion gegen den Hunger die Schäden an der Wasser-, Sanitär- und Hygiene-Infrastruktur, den landwirtschaftlichen Systemen und den Gesundheitseinrichtungen, um die Bedarfe für die Wiederaufbaumaßnahmen zu steuern. „Das Ausmaß der Zerstörung betraf die Infrastruktur der Haushalte, was zu einer weitgehenden Unterbrechung der Wasserversorgung und einem damit verbundenen Anstieg des Risikos von durch Wasser übertragenen Krankheiten führte,” sagt Suzanne Takkenberg.
Aktion gegen den Hunger ist seit 2006 im Libanon im Einsatz. Seit September 2024 hat die Organisation über 46.000 Menschen unterstützt und kümmert sich derzeit um die Bedürfnisse von Vertriebenen und Familien, die in ihre Häuser zurückkehren.
Hinweis an die Redaktionen
- Sprecher*innen verfügbar: Suzanne Takkenberg, Landesdirektorin von Aktion gegen den Hunger im Libanon
- Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.