Älterer Mann und Junge laufen in Besetzten Palästinensischen Gebieten.

PALÄSTINENSISCHE GEBIETE

Nothilfe
Eskalation der Gewalt im Nahen Osten
Mit großer Sorge blicken wir auf die Situation. Wir verurteilen die menschenverachtenden Angriffe auf Israel. Gleichzeitig sind wir entsetzt über die verheerenden Folgen der Angriffe auf Gaza und die Entwicklung der Gewalt im Westjordanland. Der Schutz der Zivilbevölkerung steht für uns an allererster Stelle. Unsere Teams aus Gaza nutzen die Waffenruhe, um Nothilfemaßnahmen durchführen: darunter die Verteilung von Lebensmitteln, frischem Wasser, Matratzen, Decken und Hygieneartikeln an geflüchtete Familien. Sobald es uns möglich ist, werden wir die Notfallmaßnahmen aufstocken.
WIE WIR HELFEN
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Katastrophenvorsorge Katastrophenvorsorge
Politische Arbeit Politische Arbeit
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2002

Mitarbeiter*innen:  130

Bevölkerung:  4,9 Mio.

Erreichte Menschen 2023:  1.000.000

Unterernährungsrate:   keine Daten

Die humanitäre Notlage der Menschen in den israelisch besetzten Gebieten ist alarmierend. Eine politische Lösung des seit Jahrzehnten anhaltenden Konflikts bleibt weiterhin aus. Nach der Eskalation des Konfliktes im Oktober 2023 und 15 Monaten voller Angriffe kam es im Januar 2025 zu einer fragilen Waffenruhe im Gazastreifen. Doch auch im Westjordanland kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. 

Es mangelt an überlebensnotwendigen Dingen wie Nahrung, Trinkwasser und Medikamenten. Die Blockade des Gaza-Streifens führte zu einer untragbaren Situation für die palästinensische Bevölkerung in Gaza und dem Westjordanland, die sich in den Monaten des Krieges enorm verschärft hat. In Gaza ist ein Großteil der Bevölkerung akut mangelernährt, viele Familien sind vom Hungertod bedroht. 

Wie ist die Situation in den besetzten palästinensischen Gebieten?

Die kriegerischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte brachten Tod, Zerstörung und Armut. Durch die Blockade des Gaza-Streifens zu Land, See und Luft wurde die Arbeit der Hilfsorganisationen erschwert. Zudem hat der Rückgang der Geberunterstützung in den letzten Jahren zu einer Verschärfung der humanitären Lage im Westjordanland und dem Gaza-Streifen geführt. So hat die Bevölkerung bereits seit Jahren kaum Zugang zu adäquater Wasserinfrastruktur, Wohnungen, Land und Lebensgrundlagen. 

Im Oktober 2023 hat sich die humanitäre Lage für die Menschen in den palästinensischen Gebieten noch einmal dramatisch verschlimmert. Die Angriffe zwischen dem israelischen Militär und den Hamas treffen vor allem die Zivilbevölkerung – auf beiden Seiten. War die palästinensische Bevölkerung zuvor schon am Rande der humanitären Katastrophe, führte die folgende gänzliche Abschottung zu einer Abwärtsspirale. Im Januar 2025 macht die ausgerufene Waffenruhe humanitäre Hilfe wieder verstärkt möglich, doch die Herausforderungen sind weiterhin groß. Der Gazastreifen liegt unter 42 Millionen Tonnen Trümmern, unter denen noch immer Vermisste begraben sind. Nicht explodierte Bomben werden die Aufräumarbeiten zu einem gefährlichen Unterfangen machen. 

Während im Gazastreifen aufgrund der Waffenruhe Hoffnung aufkeimt, nehmen Gewalt und Zugangsbeschränkungen gegen die palästinensische Bevölkerung im Westjordanland zu. 

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen?

Die Bevölkerung im Gaza-Streifen war zuletzt fast komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Rund zwei Millionen Menschen – die Hälfte davon Kinder – leben auf 365 km² in dem von Israel blockierten Gebiet. Es mangelt an allem: an Nahrungsmitteln, Medikamenten, Trinkwasser und verschiedensten Dingen des alltäglichen Bedarfs. Seit der Eskalation des Konflikts im Oktober 2023 muss fast die gesamte Bevölkerung in Gaza vor den Angriffen flüchten. Lebensmittel und Trinkwasser sind enorm knapp, rund 92 Prozent der Gebäude sind zerstört und es gibt kaum Treibstoff, der für die Versorgung dringend notwendig ist. Die Waffenruhe muss nun genutzt werden, um die Menschen zum einen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor allem aber müssen sie dabei unterstützt werden, ihr Leben wieder neu aufzubauen. Dazu gehört insbesondere die Unterstützung von Landwirt*innen, damit sich die Bevölkerung schnellstmöglich wieder selbst versorgen kann und nicht von importierten Lebensmitteln abhängig ist. 

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in den besetzten palästinensischen Gebieten?

Aktion gegen den Hunger ist seit 2002 vor Ort. Unsere Teams in den Regionen Gaza, Hebron und Jerusalem arbeiten täglich daran, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Wir setzen alles daran, so viele Menschen wie möglich mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu erreichen:

  • Wir verteilen Lebensmittel, diagnostizieren Mangelernährung und behandeln akut mangelernährte Kinder.
  • Wir schaffen den Zugang zu sauberem Trinkwasser, verbessern die Sanitärversorgung und verhindern die Ausbreitung von Krankheiten wie beispielsweise der Cholera.
  • Wir stellen die Lebensgrundlagen von Menschen im Rahmen unserer Nahrungsmittelsicherungsprogramme auf eine sichere Basis und unterstützen lokale Bäuer*innen bei dem Aufbau einer widerstandsfähigen Landwirtschaft.
  • Darüber hinaus unterstützen wir Frauen durch einkommenssteigernden Maßnahmen und Kooperativen dabei, sich eine eigene Existenz aufzubauen.  
  • Wir stellen palästinensischen Flüchtlingsfamilien Notunterkünfte zur Verfügung.
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