Wir helfen seit: 2002
Mitarbeiter*innen: 89
Bevölkerung: 4,9 Mio.
Erreichte Menschen 2022: 820.049
Unterernährungsrate: keine Daten
Die humanitäre Notlage der Menschen in den israelisch besetzten Gebieten ist alarmierend. Eine politische Lösung des seit Jahrzehnten anhaltenden Konflikts ist nicht in Sicht. Immer wieder werden Menschen Opfer militärischer Auseinandersetzungen. Zudem mangelt es an überlebensnotwendigen Dingen wie Nahrung, Trinkwasser und Medikamenten. Die Blockade des Gaza-Streifens führte zu einer untragbaren Situation für die palästinensische Bevölkerung in Gaza und dem Westjordanland. Die Eskalation des Konflikts im Oktober 2023 und die anhaltenden Angriffe verschärfen die Lage für die Zivilbevölkerung noch einmal enorm. Anfang 2024 ist jeder zweite Mensch in Gaza vom Hungertod bedroht.
Wie ist die Situation in den besetzten palästinensischen Gebieten?
Die kriegerischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte brachten Tod, Zerstörung und Armut. Durch die Blockade des Gaza-Streifens zu Land, See und Luft wird die Arbeit der Hilfsorganisationen erschwert. Zudem hat der Rückgang der Geberunterstützung in den letzten Jahren zu einer Verschärfung der humanitären Lage im Westjordanland und dem Gaza-Streifen geführt. So hat die Bevölkerung kaum Zugang zu adäquater Wasserinfrastruktur, Wohnungen, Land und Lebensgrundlagen.
Im Oktober 2023 hat sich die humanitäre Lage für die Menschen in den palästinensischen Gebieten noch einmal dramatisch verschlimmert. Die Angriffe zwischen dem israelischen Militär und den Hamas treffen vor allem die Zivilbevölkerung – auf beiden Seiten. War die palästinensische Bevölkerung zuvor schon am Rande der humanitären Katastrophe, führt die nun gänzliche Abschottung zu einer Abwärtsspirale.
Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen?
Die Bevölkerung im Gaza-Streifen ist von der Außenwelt abgeschnitten. Rund zwei Millionen Menschen – die Hälfte davon Kinder – leben auf 365 km² in dem von Israel blockierten Gebiet. Allein in dieser Zone sind fast eine Million Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Vielen Palästinenser*innen bleiben lebensrettende Behandlungen vorenthalten, da es für sie ohne Sondergenehmigung nicht möglich ist, das Gebiet zu verlassen – derzeit sind die Grenzübergänge für sie sogar komplett verriegelt.
Innerhalb des Gaza-Streifens und im Westjordanland mangelt es an Nahrungsmitteln, Medikamenten, Trinkwasser und verschiedensten Dingen des alltäglichen Bedarfs. Die mangelnde Infrastruktur und die andauernde Stromversorgungskrise beeinträchtigen das Leben der Menschen zusätzlich. Insgesamt benötigen in Gaza und dem Westjordanland ca. 2,1 Millionen Menschen Hilfe.
Seit der Eskalation des Konflikts im Oktober 2023 muss fast die gesamte Bevölkerung in Gaza vor den Angriffen flüchten. Lebensmittel und Trinkwasser sind enorm knapp und es gibt großflächig weder Strom noch Treibstoff.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger in den besetzten palästinensischen Gebieten?
Aktion gegen den Hunger ist seit 2002 vor Ort. Unsere Teams in den Regionen Gaza, Hebron und Jerusalem arbeiten täglich daran, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Während des eskalierten Konflikts setzen wir alles daran, so viele Menschen wie möglich mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu erreichen:
- Wir verteilen Lebensmittel, diagnostizieren Mangelernährung und behandeln akut mangelernährte Kinder.
- Wir schaffen den Zugang zu sauberem Trinkwasser, verbessern die Sanitärversorgung und verhindern die Ausbreitung von Krankheiten wie beispielsweise der Cholera.
- Wir stellen die Lebensgrundlagen von Menschen im Rahmen unserer Nahrungsmittelsicherungsprogramme auf eine sichere Basis und unterstützen lokale Bäuer*innen bei dem Aufbau einer widerstandsfähigen Landwirtschaft.
- Darüber hinaus unterstützen wir Frauen durch einkommenssteigernden Maßnahmen und Kooperativen dabei, sich eine eigene Existenz aufzubauen.
- Wir stellen palästinensischen Flüchtlingsfamilien Notunterkünfte zur Verfügung.