Ein Mitarbeiter von Aktion gegen den Hunger übergibt in Syrien ein Paket mit Nahrungsmitteln an einen jungen Mann.

Künftige Bundesregierung muss sich klar zu Menschenrechten und weltweiter Hungerbekämpfung bekennen

Pressemitteilung vom: 24.02.2025

Deutschland hat gewählt und die künftige Bundesregierung steht vor großen Aufgaben. Aktion gegen den Hunger betont, dass die alleinige Konzentration auf innenpolitische Themen die wachsende Bedeutung globaler Herausforderungen verkennt. Die Mittel zur Prävention und Eindämmung von Hunger, Vertreibung, Konflikten und der Klimakrise dürfen in den anstehenden Haushaltsverhandlungen nicht zur Disposition stehen. 

„Die Wahl ist entschieden. Jetzt erwarten wir von der neuen Bundesregierung einen klaren Einsatz für Menschenrechte und die weltweite Bekämpfung von Hunger. Wir leben in einer Zeit multipler Krisen – Kriege, Vertreibung, Hunger und Klimawandel fordern entschlossenes Handeln. Deshalb braucht es eine Bundesregierung, die Verantwortung übernimmt – sowohl national als auch international. Das Menschenrecht auf Nahrung und lebensrettende humanitäre Hilfe darf nicht zur politischen Verhandlungsmasse werden. Der Bundeshaushalt für dieses und das kommende Jahr muss deutlich machen: Deutschland steht für internationale Solidarität und übernimmt Verantwortung!”, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger. 

Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren eine wichtige Rolle als verlässlicher Partner im Kampf gegen den Hunger gespielt: Nach den USA ist Deutschland der zweitgrößte Geber weltweit. Dennoch stehen große Herausforderungen bevor: 733 Millionen Menschen hungern weltweit. Während die Ernährungsunsicherheit zunimmt, werden die Mittel für die Hungerbekämpfung knapper. Gerade jetzt ist es an der Zeit, die Weichen für eine neue Regierungsperiode im Zeichen der Menschenrechte und der nachhaltigen Entwicklungsziele zu stellen.    

Aussetzung von US-Hilfsgeldern hat verheerende Auswirkungen  

Die Suspendierung eines Großteils der US-Auslandshilfe hat dazu geführt, dass internationale Hilfsorganisationen, darunter auch Aktion gegen den Hunger, ihre Arbeit in zahlreichen Projekten einstellen mussten – mit verheerenden Folgen für notleidende Menschen in aller Welt. Aktion gegen den Hunger rechnet derzeit mit bis zu 120 Millionen Dollar weniger als geplant für die internationale Arbeit. Betroffen sind rund 50 Programme in Ländern wie Haiti, Äthiopien, Madagaskar oder Afghanistan. 

„Die globalen Herausforderungen sind gewaltig. Während humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit weltweit unter Druck geraten und die USA als größter Geber die internationale Hilfe massiv abbauen, muss die zukünftige deutsche Regierung mehr denn je Verantwortung übernehmen. Unser demokratisches Selbstverständnis für Menschlichkeit und Solidarität in einer global vernetzten Welt muss gerade jetzt gestärkt werden. Andernfalls droht auch eine humanitäre Zeitenwende – mit fatalen Folgen für Millionen Menschen in Not. Das erfüllt uns mit großer Sorge”, erklärt Dr. Helene Mutschler, Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger. 

Bevölkerung in Deutschland wünscht sich mehr Entschlossenheit im Kampf gegen den Hunger 

In einer Zeit, in der die internationale Hilfe weltweit unter Druck steht, zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung hohe Zustimmung für Maßnahmen zur weltweiten Hungerbekämpfung. Die forsa-Umfrage, die im Auftrag von Aktion gegen den Hunger durchgeführt wurde, zeigt, dass 77 Prozent der Bürgerinnen und Bürger quer durch alle politischen Lager es für sehr wichtig (33 Prozent) bzw. wichtig (44 Prozent) halten, dass sich die neue Bundesregierung für die Bekämpfung des Hungers in der Welt einsetzt.  

Die große Mehrheit der Befragten hält es im Kampf gegen den Hunger auf der Welt für besonders wichtig, Armut zu bekämpfen, damit sich alle Menschen Lebensmittel leisten können (83 Prozent). Ebenso viele finden mehr globale Gerechtigkeit besonders wichtig (82 Prozent). Mehr Maßnahmen zum Klimaschutz, um die Landwirtschaft besser vor Dürren und Überschwemmungen zu schützen, halten knapp drei Viertel (72 Prozent) der Befragten für zentral. Zwei Drittel (67 Prozent) meinen, dass im Kampf gegen den Hunger auf der Welt die Regulierung von Lebensmittelpreisen entscheidend ist, um faire Preise für Verbraucher sicherzustellen und Profite der Hersteller und Händler zu kontrollieren. Mit 52 Prozent hält die Mehrheit der Befragten mehr internationale Hilfsgelder für eine entscheidende Maßnahme, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen.  

Über Aktion gegen den Hunger    

Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.  

Hinweise an die Redaktionen   

Sprecher*innen verfügbar: Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.   

Presseanfragen

Logo Aktion gegen den Hunger

Presseanfragen

Vassilios Saroglou / Markus Winkler

Mehr erfahren

24. FEBRUAR 2025
NEWSLETTER ABONNIEREN

Abonnieren Sie jetzt unseren E-Mail-Newsletter und erhalten Sie regelmäßig und kostenlos Informationen aus erster Hand!